„artefakt – Zeitschrift für junge Kunstgeschichte und Kunst“ ist eine freie studentische Initiative mit Sitz am Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg. Herausgegeben wird die Zeitschrift von Heidelberger Studierenden und Graduierten in Zusammenarbeit mit einer Redaktion und freien Mitarbeitern aus Heidelberg und dem deutschsprachigen Raum.
Seit der Redaktionsgründung im Mai 2007 ist das Ziel, neben Fachzeitschriften und vergleichbaren studentischen Initiativen, wie der literaturwissenschaftlichen Zeitschrift „Kritische Ausgabe“, ein Medium zu schaffen, das den studentischen Leser in den Mittelpunkt rückt. Studierende erhalten in artefakt die Möglichkeit, bereits während des Studiums Erfahrungen im Verfassen wissenschaftlicher Aufsätze zu sammeln, die über den universitären Rahmen hinaus die kunsthistorische Diskussion unter den Studierenden institutsübergreifend fördern sollen.
Um der ersten Ausgabe Kontur zu verleihen, hatte die Redaktion im Juli 2007 bundesweit zu einem Artikelwettbewerb aufgerufen. Dieser ermöglichte es, mit Aufsätzen auf hohem wissenschaftlichem Niveau aufzuwarten. Eine Jury bestehend aus Dr. Ursula Merkel (Städtische Galerie, Karlsruhe), Prof. Dr. Roland Recht (College de France, Paris), Dr. Thomas Schauerte (Freier Kunsthistoriker, Schwetzingen) und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich (HfG Karlsruhe) wählte die besten drei Aufsätze aus. Darüber hinaus stand der Redaktion ein wissenschaftlicher Beirat, der sich aus Dozenten und Doktoranden zusammensetzte, bei der Sichtung der Aufsätze beratend zur Seite. Im Mai 2008 ist artefakt mit der ersten Ausgabe in die Elektronische Zeitschriftenbibliothek aufgenommen worden.
Im Juli 2007 ist artefakt mit der Website online gegangen. Dort stand nicht nur die erste Ausgabe der Zeitschrift zum kostenlosen Download zur Verfügung, sondern es wurden auch Informationen über studentische Programme in Museen und Podcasts zu kunsthistorischen Themen angeboten.
Anfang Februar 2009 erschien die zweite Ausgabe. Sie enthält zum einen die sieben interessantesten und fundiertesten wissenschaftlichen Artikel, die die Redaktion aus knapp 40 Einsendungen ausgewählt und mit dem wissenschaftlichen Beirat abgestimmt hat. Thematisch geht es unter anderem um die Totenmaske als Gegenstand der Kunstgeschichte (Moritz Siebert, Tübingen), um biographische Aspekte im kunstwissenschaftlichen Diskurs (Dagmar Weidinger, Wien) und um die konstruierte „neue Realismusdebatte“ (Conny Becker, HU Berlin). Zum anderen wartete die Redaktion im studentischen Teil der Zeitschrift mit neuen Rubriken auf. Zu der Präsentation einer Studentischen Initiative, der Kolumne „UNIversum“ und dem Themenblock „Studiengebühren“ kamen die Interviewreihe „Kunsthistoriker im Beruf“ und das Porträt eines Nachwuchskünstlers von der Akademie (hier Selene States, Karlsruhe) hinzu. artefakt konnte zudem den renommierten Künstler Walid Raad (Atlas Group) und den Frankfurter Kurator Jochen Sander für ein Interview gewinnen.
Um den Austausch unter den Studierenden zu fördern, wurde das „artefakt Campus Team“ eingerichtet. Deutschlandweit und international machen Studierende an den Kunsthistorischen Instituten (Berlin, Dresden, Frankfurt, Gent, Graz, Basel usf.) auf die Zeitschrift aufmerksam.
artefakt finanziert sich zum einen über Werbung auf der Homepage und zum anderen über den Förderverein. Bisher konnten unter anderem das Städel Museum in Frankfurt, die Städtische Galerie in Karlsruhe und die Kunsthalle in Baden-Baden als Werbekunden gewonnen werden.
Ende April 2009 fand im Heidelberger Kunstverein der „artefakt Launch“ statt, bei dem die Redaktion ihre aktuelle Ausgabe präsentierte und sich dem Heidelberger Publikum vorstellte. Programmhighlight war die Lesung der Berliner Schriftstellerin Ann Cotten, die 2008 den Clemens-Brentano-Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg für ihr Debüt „Fremdwörterbuchsonette“ (Suhrkamp Verlag) erhielt. Ann Cotten hat an diesem Abend aus ihrem aktuellen Internet-Projekt „Glossarattrappen.de“ gelesen: 500 Prosa-Texte, 600 Bilder und 80 Zeichnungen liegen auf der Datenbank bereit. Wort und Bild-Kombinationen entstehen entweder durch Zufall oder durch Eingabe eines Suchbegriffs seitens des Lesers immer wieder anders. Im Kunstverein war an diesem Abend das Video „User Guide to the Semiotics of the Kitchen“ der Nachwuchskünstlerin Selene States (AdBK Karlsruhe) zu sehen, das die Videoperformance „Semiotics of the Kitchen“ von Martha Rosler (1972) neu interpretiert.
Seit Juli 2009 erscheint artefakt nicht mehr als Periodikum im gängigen Zeitschriftenformat, sondern als E-Journal, so dass auch aktuelle Themen zeitnah behandelt werden können. Die wissenschaftlichen Aufsätze und Beiträge über studentische Themen sowie das momentane Kunstgeschehen sind einzeln auf der Homepage abrufbar und werden in regelmäßigen Abständen ergänzt. Ziel ist es, mit der neuen Erscheinungsform Studenten die Möglichkeit zu geben, sich mittels einer Kommentarfunktion aktiv am Forschungsdiskurs zu beteiligen.
Die erste und zweite Ausgabe der Zeitschrift stehen weiterhin zum kostenlosen Download zur Verfügung. Die Printversion der ersten Ausgabe ist seit Oktober 2008 in Heidelberg in der Universitätsbuchhandlung Ziehank, in der Buchhandlung Himmelheber und im Kunstverein erhältlich, online kann die Printversion der ersten Ausgabe über den Bookshop von Shakermedia bestellt werden.
Begleitend zur Ausstellung „Übermorgenkünstler“ im Heidelberger Kunstverein 2009⁄2010 entstand eine Serie von Artikeln, die zusätzlich zur Online-Publikation auch in kleiner Auflage als Printversion veröffentlicht wurde. Das Sonderheft steht auf der Webseite zum Download bereit.
Da das Datieren von Bildwerken im Laufe des Studiums der Kunstgeschichte mindestens einmal Bestandteil einer Klausur oder einer Prüfung ist, hat die Redaktion eine Bestimmungsübung eingerichtet. Jedem Studierenden steht online die Bestimmungsübung kostenlos zur Prüfungsvorbereitung zur Verfügung. Knapp 2500 Werke aller Gattungen von der Antike bis zur Moderne sind inzwischen in der Übung vertreten. Darunter finden sich die kanonischen Werke der Kunstgeschichte sowie Bilder, die einen in der Prüfung straucheln lassen könnten.
artefakt glaubt an Open Access. Wir stellen unsere Inhalte kostenfrei und öffentlich zur Verfügung. Außerdem können unsere Aufsätze und Artikel per Creative Commens Lizenz zu nichtkommerziellen Zwecken kopiert und verbreitet werden, vorausgesetzt die Quelle und der Autor werden genannt.