Alle Artikel mit dem Schlagwort: Museum

Alte Meister in der Gemäldegalerie

„Ich hasse die Sonne. Sie wissen, ich hasse die Sonne wie nichts sonst auf der Welt.“ Und außerdem: „Ich gehe wegen dieser Sitzbank in den Bordone-Saal und wegen des idealen Lichteinflusses auf mein Gemütsvermögen, tatsächlich wegen der idealen Temperaturverhältnisse gerade im Bordone-Saal (…).“ „Tatsächlich habe ich von Kindheit an nichts mehr gehasst, als die Museen, sagte er, ich bin von Natur aus ein Museumshasser, aber ich gehe wahrscheinlich gerade aus diesem Grunde seit über dreißig Jahren hier herein, ich leiste mir diese zweifellos geistige Absurdität.“ „Was denken und was reden wir nicht alles und glauben wir sind kompetent und sind es doch nicht, das ist die Komödie, und wenn wir fragen, wie soll es weitergehn?, ist es die Tragödie.“ „Die Kunst ist das Höchste und das Widerwärtigste gleichzeitig, sagte er. Aber wir müssen uns ja einreden, daß es die hohe und die höchste Kunst gibt, sagte er, sonst verzweifeln wir.“ Alle Zitate: Thomas Bernhard, Alte Meister (Suhrkamp)

beef_preview

„Yo. Beef?“ In der Hamburger Kunsthalle unterhalten die Werke

Die Hamburger Kunsthalle hat aus der Not eine Tugend gemacht. Da Teilbereiche des Museums seit Sommer 2014 bis auf Weiteres während der Modernisierungsarbeiten geschlossen sind, hat man die Sammlung unter dem Titel „Spot On“ ein wenig umgeräumt. Im Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart hängen und stehen nun über 200 Werke aus 600 Jahren dicht beisammen. Statt einer chronologischen Präsentation dem bewährten Narrativ der Kunstgeschichte folgend, hat man sich für Themenräume entschieden. Die Tate Modern in London wurde im Jahr 2000 von Kunstkritikern gerügt, als sie sich von der üblichen Praxis verabschiedete und die Werke lieber Stichworten zuordnete. „Welcome to the Fun-House“, rief die Kunstkritik und verurteilte, dass man das Museum zum Schauplatz der Unterhaltung gemacht und die Kunstwerke in Objekte der Unterhaltung und Ablenkung verwandelt habe. In Hamburg ist der Unterhaltungsfaktor hoch und das ist auch gut so. Sie wollen doch nur spielen …        

Lernst Du noch oder spielst Du schon?

Schon Schiller erkannte das Spiel als grundlegende Antriebskraft des Menschen. Durch die Möglichkeiten des Web 2.0 werden Spiele derzeit immer öfter zur Lösung von Aufgabenstellungen herangezogen. Das Online-Spiel Artigo macht sich diese Vorgehensweise zu Eigen und bittet die Netzgemeinde um spielerische Mithilfe bei der Verschlagwortung der Bilddatenbank Artemis. Grund genug, die aktuellen Versionen zu testen und mit Professor Hubertus Kohle, dem Initiator des Projekts, zu sprechen.

Poesie des Augenblicks

„Lyriker“ unter den Impressionisten und „malender Poet“ wird Alfred Sisley genannt. Und tatsächlich findet der „englische Monet“ eine ganz eigene Bildsprache für die sensibel eingefangenen Landschaftspanoramas. Dem Betrachter eröffnet sich ein flirrendes Farbenspiel, das sich noch bis Ende des Monats im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal erleben lässt. Dort wird Alfred Sisleys Oeuvre erstmals in Deutschland in einer Sonderausstellung gezeigt.