Immer wieder zum Tag des Museum Selfie mache er sich im Stillen Gedanken über all seine Fehltritte als Schreiberling, twitterte vor ziemlich genau einem Jahr Brian Droitcour, der Erfinder des Art Selfie. Aber all das Klagen, Jammern und Lamentieren hilft nicht viel, den Tag des Museum Selfie gibt es nun einmal und deshalb müssen wir da jetzt durch.

Schon im Dezember 2012 definierte Droitcour für das Künstlerkollektiv DIS das Phänomen Art Selfie. Er dachte an Kunstwerke mit spiegelnden Oberflächen, in denen sich der Betrachter spiegeln kann. Schnell wurde daraus etwas anderes. Das irritierte ihn, aber so funktionieren Meme in den sozialen Medien eben. Längst machen selbst Gemälde und Skulpturen Selfies, die das #MuseumOfSelfies sammelt.

Ein wenig zuckte ich zusammen, als auf Twitter die Ankündigung für den nächsten Tag des #museumselfie in meiner Timeline an mir vorbeirauschen wollte. Kurz innehalten, Terminkalender hervorkramen und mit rotem Filzstift #NoMuseumSelfie für den 20. Januar 2016 notieren.

Das schrieb ich noch vor wenigen Wochen im Monopol Magazin. Es  ist so weit, heute ist der 20. Januar 2016. Darum: #NoMuseumSelfie, ahoi! Und wie geht das am besten? Mit einer alternativen Version des Museum Selfie. Als Örtlichkeit eignen sich Toiletten in Museen.

Drei Gründe für ein #ToiletSelfie aus dem Museum, nur mit Spiegel, ohne Toilette:

• Probleme mit den Bildrechten ausgeschlossen.
• Spiegel vorhanden, ganz so wie es Droitcour wollte.
• Räume des Museums sind zu sehen, wenn auch keine musealen mit Kunstwerken. Womit wir wieder bei Punkt 1 wären: Probleme mit den Bildrechten in diesen Räumlichkeiten ausgeschlossen.

Hier einige Bildbeispiele.

Und zu guter Letzt stelle man sich vor, mein Gesicht würde sich in den Selfie Templates von Kim Asendorf spiegeln. Offenbar hat die Spiegel-Selfies ein großer Mann angebracht, denn bei einer Körpergröße von etwas über 1,70m spiegelt sich nicht einmal ein Dutt im ausgeschnittenen Gesicht der Porträtierten.

Das Titelbild des Beitrags ist ein Art Selfie, entstanden ist es in der Ausstellung Baroque Baroque von Olafur Eliasson im Winterpalais in Wien.