Das Kunstgeschichtliche Seminar der Universität Hamburg veranstaltet in Kooperation mit dem Research Center for Media and Communication (RCMC) der Universität Hamburg einen Studienkurs unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Benthien und Prof. Dr. Gabriele Klein vom 19.9.11 (Anreisetag) bis zum 24.9.11 (Abreisetag) im Aby-Warburg-Haus zum Thema „Übersetzung und Rahmung – mediale Transformationen in den Künsten“.
Der Studienkurs setzt sich zum Ziel, Prozesse der Hervorbringung und Repräsentation von Sinn in und durch mediale Transformationen in den Künsten zu untersuchen. Hierbei stehen vor allem szenische Künste (Theater, Tanz, Performance) und Medienkunst (Videokunst, Multimedia-Installationen, Netzkunst) im Zentrum. Eine Ästhetik medialer Transformationen, wie sie hier verfolgt werden soll, richtet ihren Fragehorizont einerseits auf Wahrnehmungsprozesse, andererseits auf den poetischen ‚Sinnüberschuss’, den transmediale Verfahren und künstlerische Praktiken der Mediatisierung erzeugen. Derartige Transformationen sollen mittels der Konzepte ‚Übersetzung‘ und ‚Rahmung‘ theoretisch fundiert und anhand von exemplarischen künstlerischen Arbeiten analysiert werden. Von Interesse sind insbesondere Wechselbeziehungen zwischen Präsenzmedien (wie Stimme und Körper), semiotischen Medien (wie Schrift, Bild, Literatur oder Tanz) und technologischen Medien (wie Film, Fotografie, Video oder Internet). Zur Beschreibung der Übergänge und Wechsel zwischen diesen unterschiedlichen medialen Ebenen kultureller Aneignung soll die Kategorie der ‚Transsituationalität‘ erprobt werden.
Der Kurs wird durch verschiedene Formate strukturiert: Die theoretische Arbeit setzt sich aus gemeinsamer Textlektüre, Vorträgen eingeladener Wissenschaftler/innen sowie Kurzbeiträgen der Teilnehmer/innen zusammen. Des Weiteren sind Besuche von aktuellen Ausstellungen und Aufführungen Teil des Programms, um unterschiedliche künstlerische Verfahren medialer Übersetzungen und Rahmungen zu untersuchen.
Es sind drei Themenschwerpunkte vorgesehen:
I. Übersetzungsprozesse: z.B. von Präsenzmedien/Körper in Aufzeichnungsmedien; inter- und transkulturelle Übersetzungen; Praktiken der Übersetzung zwischen den Künsten.
II. Rahmungsprozesse: ästhetische Rahmungen und deren Brüche; ‚Kunstrahmen‘ als Rezeptionssteuerung; mediale Paratexte.
III. Transsituationalität und kulturelle Aneignung: Fragen der Wechselbeziehung von Präsenz- und Speichermedien und den durch sie implizierten ästhetischen Wahrnehmungs- und Aneignungspraktiken.
Erwünscht sind Bewerbungen von Studierenden aus Fächern wie Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Performance Studies, Theater- und Medienwissenschaft, Philosophie und Soziologie, die im thematischen Feld des Studienkurses eine Magister-, Master- oder Doktorarbeit begonnen oder kürzlich abgeschlossen haben. Auch fortgeschrittene Studierende im Haupt- bzw. Masterstudium, die einen entsprechenden Studienschwerpunkt aufweisen, sind eingeladen, sich zu bewerben.
Die Zahl der Teilnehmer/innen ist auf zwölf Personen beschränkt. Die Hamburger ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius übernimmt die Kosten von Anreise und Unterbringung. Auch die Eintrittskarten für die gemeinsam besuchten Veranstaltungen werden den Teilnehmenden kostenlos zur Verfügung gestellt. Bewerbungen zur Teilnahme sollen die folgenden Unterlagen enthalten: 1. Lebenslauf; 2. kurze Projektskizze des Arbeitsvorhabens und Darlegung des Interesses an der Teilnahme; 3. Empfehlungsschreiben von einem/r Hochschullehrer/in. Sie sind bis zum 31.5.11 zu richten an:
Prof. Dr. Claudia Benthien
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg.
Alle Bewerber/innen werden bis Juni benachrichtigt.
Prof. Dr. Claudia Benthien (Neuere deutsche Literatur, Kulturtheorie, Gender-Forschung) [email protected]
Prof. Dr. Gabriele Klein (Performance Studies, Bewegungswissenschaft, Soziologie) [email protected]
Quelle: http://arthist.net/archive/1123