Die artefakt-Redaktion möchte auf den Protest vom Verband Deutscher Kunsthistoriker gegen „die Verbreitung von Stellenanzeigen, die zu unbezahlter Arbeit durch Fachleute aufrufen“ aufmerksam machen.

Auslöser dieses Protest war eine wiederholte Stellenanzeige vom E-Journal kunsttexte.de, die via H-ArtHist versendet wurde - es wurden zum zweiten Mal ehrenamtliche Redakteure gesucht. Gerade der folgende Passus aus dem Protest ist für die Leser unseres E-Journals, das sich an junge Kunsthistoriker richtet, von Interesse:

„Es spricht selbstverständlich nichts gegen die Einladung an gerade junge Kolleginnen und Kollegen, an einem Projekt mitzuarbeiten, um dadurch Berufserfahrung zu gewinnen. Allerdings wäre hier eine Veröffentlichung unter ANN zu wünschen gewesen, die den offiziellen Ton einer Stellenanzeige („mit Lebenslauf“ etc.) vermeidet.“

Bei kunsttexte.de handelt es sich um ein DFG-gefördertes Projekt. artefakt hingegen ist eine freie studentische Initiative, die sich - was die Mitarbeit in der Redaktion anbelangt - in erster Linie an Studierende richtet, um obengenannte „Berufserfahrungen“ zu sammeln. Graduierte sind in der Redaktion freilich ebenfalls willkommen.

Wünschenswert ist dennoch, dass gerade junge Kollegen mit einem Abschluss für Ihre Arbeit im Rahmen eines geförderten Projekts oder einer Institution entlohnt werden. Leider ist es nach wie vor eine Selbstverständlichkeit, dass auch Graduierte u.a. ein bis zu einjähriges Praktikum unentgeltlich in einer Institution absolvieren, bis in einigen Fällen überhaupt erst ein Volontariat in Reichweite ist. An dieser Stelle zu protestieren, ist Zukunftsmusik bzw. vielleicht eher eine Unmöglichkeit. Es ist allerdings mehr als an der Zeit, dass Praktika und v.a. auch Volontariate ordentlich entlohnt werden.