Über 2000 Gemälde, über 800 verschiedene Gesichter, über 80 Selbstbildnisse: Dies ist das beachtliche Oeuvre des Schweizer Malers Anton Graff (1736-1813). Als wohl prominentester Porträtzeichner seiner Zeit schuf er Werke, die in ihrer bildnerischen Aussagekraft, psychologischen Tiefe und handwerklichen Präzision ihresgleichen suchen. Graff avancierte zum Schöpfer des bürgerlichen Frauen- und Männerporträts im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts. Kaum ein Regent, Staatsmann, Gelehrter, Dichter oder Künstler fehlt in der langen Liste der von ihm porträtierten Personen.
Anlässlich des 200. Todestages des Künstlers am 22. Juni 2013 ist erstmals eine wissenschaftlich-literarische Annäherung an das Werk Anton Graffs geplant. Das Buch wird im deutschsprachigen Buchhandel, auf Messen und mit Veranstaltungen präsentiert werden.
Kunsthistoriker und Wissenschaftler anderer Disziplinen sind eingeladen bis 31.1.2013 eine kurze Skizze zu einem bestimmten Bild einzureichen. Der ausgefertigte Text muss bis zum 15.3.2013 vorliegen und mindestens 5000 Zeichen umfassen. Der Verlag entscheidet über Aufnahme des Textes. Die Ausschreibung richtet sich an Wissenschaftler aller akademischer Qualifikationsstufen. Die Beteiligung von Studierenden ist ausdrücklich erwünscht.
Der Band, der im Mai 2013 im Wolff Verlag erscheinen wird, soll Gemälde Graffs mit Annäherungen diverser Beiträger vereinen und ein buntes Kaleidoskop des 18. Jahrhunderts entwerfen. Die Beschäftigung mit einzelnen Werken kann als freie literarische Assoziation, als Ekphrasis oder wissenschaftliche Skizze vielgestaltig erfolgen. So können sich die Beiträge ebenso dem Porträtierenden wie dem Porträtierten widmen, deren Lebensläufen, der Werkentstehung, Rezeptionsgeschichte oder musealen Überlieferung des jeweiligen Bildes. Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Dr. Friedrich Dieckmann, Prof. Dr. Johannes Grave, Rolf Hochhuth, Dr. Reimar Lacher und Hellmut Seemann sind einige der Autoren des Bandes.
Die kurze und formlose Bewerbung bitte als Mail an [email protected] senden.