Das Open Space Lab eröffnet am 30. Juni 2010 einen Projektraum für zeitgenössische Kunst in den Räumlichkeiten des Heidelberger Kunstvereins. An diesem Abend liegt der Fokus auf Performance Kunst und anderen Formen der temporären Raumaneignung wie Vorführungen von Videoarbeiten und Soundinstallationen.
Aus den Bewerbern der ersten Ausschreibung wurden acht junge Künstler ausgewählt, deren Arbeiten am Eröffnungsabend gezeigt werden. Gleichzeitig wird auch interessierten Heidelbergern die Möglichkeit gegeben, die Performances aktiv mitzugestalten.
Das Open Space Lab ist eine Initiative von Studierenden der Europäischen und Ostasiatischen Kunstgeschichte der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ziel ist es, jungen talentierten Künstlern ein Experimentierfeld zu bieten und neue Einblicke in zeitgenössische Kunstformen zu ermöglichen. Das Open Space Lab versteht sich zudem als Plattform, die den Austausch unter jungen Kunstinteressierten fördern und somit einen Beitrag zur Belebung der Kunstszene der Region leisten soll. Zu diesem Zweck stellte der Leiter des Heidelberger Kunstvereins, Johan Holten, ein Raum in seiner Institution zur Verfügung, den die Gründer und Kuratoren des Open Space Lab nun in Eigenregie und non-profit orientiert bespielen werden. Ausstellungen und Vortragsabende sind im Wechsel geplant.
Teilnehmende Künstler
Martina Geiger-Gerlach, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Am Eröffnungsabend ist sie mit ihrer Arbeit „100 Schutzhauben“ vertreten. Die Hauben sollen von den Besuchern kostenlos ausgeliehen, benutzt und deren Wirkung im Gästebuch protokolliert werden.
Byung Chul Kim, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, eröffnet einen Stand zur Bewerbung für die Fahrten mit seinem „Performance Express“ im Herbst 2010 nach Paris und Metz. Die Fahrscheine sollen gegen eine ‚performative Leistung‘ vergeben werden. Das Projekt wendet sich sowohl an künstlerische Laien als auch an professionelle Performer.
Florian Klette, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, zeigt seine Videoarbeit „While I was doing the dishes“, in der alltägliche Handlungen und Voyeurismus thematisiert werden.
Jennifer Vanessa Lehmann, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Ihre Arbeit, die sich zwischen Performance und Installation im Raum entwickeln wird, soll in ihrer Prozesshaftigkeit die Auseinandersetzung des Menschen mit dem gleichzeitigen Wunsch nach Halt und Freiheit verdeutlichen.
Benjamin Matzek, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Die performative Soundinstallation „listen me: reading you“ basiert auf dem Zusammenwirken von Betrachter, Computerprogramm und Künstler, indem die Geräusche der Besucher in einen rhythmischen Klangteppich verwandelt werden.
Viktoria Mirkin, Fachhochschule für Design Mannheim. In ihrer Performance „Reduction FGM 1” thematisiert Mirkin Frauen- und Menschenrechte sowie die Problematik der Beschneidung afrikanischer Frauen.
Rebecca Thomas, Hochschule für bildende Künste Hamburg. Das Open Space Lab zeigt mit „Les ballons de Madame Michelle” Relikte einer Performance der von Thomas erfundenen Performance-Figur Madame Michelle.
Jasmin Werner, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Für ihre Arbeit „A las Flores de Heidelberg“ entstanden ausgehend von einem Gedicht aus dem 19. Jahrhundert Fotografien von Blumen in Heidelberg, anhand derer der Duft „RI-1137-C Heidelberg“ kreiert wurde.
Ort: Open Space Lab im Heidelberger Kunstverein, Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Termin: Mittwoch, 30. Juni 2010
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Für Musik sorgt das DJ-Team „Me on/off“.