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CfP: 79. KSK in Bochum

„Kunst ist unsichtbar“! – mit dieser so präzisen Feststellung hat nicht nur Walter Grasskamp seine These überschrieben, dass ein Großteil dessen, was wir heute gern als Kunst betrachten würden, verschwunden, zerstört oder vielleicht auch noch gar nicht als solche erkannt sei. Immer wieder wird in bildwissenschaftlichen Diskussionen darauf aufmerksam gemacht, dass Wahrnehmung an sinnliche Informationen gebunden und somit immer interpretierend sei. Vielleicht ließe sich so feststellen, dass Bilder, ja sogar jegliche Art von Dingen und Sachverhalten, grundsätzlich unsichtbar sind.

Der 79. Kunsthistorische Studierenden Kongress, der nach nun genau 10 Jahren und pünktlich zum Jahr der Kulturhauptstadt 2010 an der Ruhr-Universität Bochum stattfinden wird, möchte sich unter dem Titel „Ich sehe was, was Du nicht siehst! Über das Verschwinden und das Unsichtbare (in) der Kunst“ mit Formen der Nicht-Sichtbarkeit von Kunst, und weitergehend mit der Unsichtbarkeit von Visualität beschäftigen (weiterführend dazu siehe das Exposé). Das Thema scheint jedoch nicht nur in rein wissenschaftlicher Hinsicht interessant. Es offenbart auch eine gegenwarts- und gesellschaftspolitische Relevanz. So entwickeln sich Strategien des Verschwindens, Versteckens und Verfalls nicht nur innerhalb der bildenden Kunst, sondern werden auch im kulturpolitischen Diskurs Formen der Verschleierung, der Tarnung und der Maskerade offensichtlich, die es durchaus kritisch zu diskutieren gilt.

Daher wollen wir, eine Projektgruppe bestehend aus Studierenden sowie Fachschaftsratmitgliedern des Kunstgeschichtlichen Instituts der RUB, versuchen, ein Programm zusammenzustellen, das neben der Form des wissenschaftlichen Vortrags auch alternative Formen der Auseinandersetzung aufgreift und entwickelt. Die Beschäftigung soll über den rein kunsthistorischen Diskurs hinausgehen. Der Kongress soll neben der wissenschaftlichen Debatte in einem interdisziplinären Rahmen die Möglichkeit bieten, innerhalb kleinerer Projektgruppen Gespräche zu führen und Konzepte zu entwickeln, wie Dinge sichtbar gemacht werden können, wie mit Taktiken der Ausgrenzung und Verschleierung umzugehen ist und welche relevanten Handlungsmöglichkeiten sich ergeben, um Sichtbarkeit zu erzeugen durch ein aktives Agieren gegen kulturelle Blindheit. Wir wollen daher nicht nur angehende Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker, sowohl jüngeren als auch älteren Semesters auffordern, sich unserer Problematik anzunehmen und uns an Ihrem Denken teilhaben zu lassen – dieses sichtbar werden zu lassen. Auch Studentinnen und Studenten anderer Fächer sind herzlich eingeladen, den KSK mit fachübergreifenden Gedanken zum Thema zu bereichern.

Bitte schickt uns Eure Ideen – für einen 20-30 minütigen Vortrag, einen Workshop, ein Vermittlungs- oder Diskussionskonzepts, sonstige Ideen des Kommentars/der Intervention, aber auch Ideen- und Projektskizzen, die Ausgangspunkt für weitergehende Diskussionen sein könnten – in Form eines 2-3 seitigen Exposés entweder per Post oder E-Mail bis zum 31. August 2010. Auf die Absicht einer Publikation mit allen Vorträgen und ggf. Bild- und Text- Präsentationen, sowie Transkriptionen der Workshops und Diskussionen sei an dieser Stelle bereits hingewiesen.

Wir sind sehr gespannt auf Eure Ideen und Beobachtungen und freuen uns sehr auf Feedback und Rückmeldung.

Nähere Informationen unter www.ksk-bochum.de und per E-Mail: info@ ksk-bochum.de.

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