Die Idee, dass Mode politisch sein kann, ist wahrscheinlich so alt, wie die Idee, einen Slogan auf sein T-Shirt zu drucken. Aktuell ist es Modemachern besonders wichtig, eine Meinung zu haben und kritisch zu sein, denn jenseits und diesseits des Atlantik ist Nationalismus ein neuer, ein sehr gefährlicher Trend. Die Europäische Union, einst als öder Verwaltungsapparat verschrien, wirkt plötzlich wie eine verlorene Utopie. Und dann gibt es da noch den Brexit, weil ein Land dachte, es brauche die EU nicht, und weil viele Engländer sich wünschten, als englische Nation gewürdigt zu werden.
In Deutschland wollten die Modeblogger von Dandy Diary ein Zeichen gegen Nationalismus setzen. Dafür nahmen sie sich die Deutschlandflagge vor, um sie nicht den Fahnen schwenkenden Deppen zu überlassen. Und das zeigt, dass Mode eine Sache besonders gut beherrscht: die ironische Umdeutung von Symbolen und Codes. Aber reicht das schon, um politisch zu sein?
Wir haben ein paar Key Pieces für den Gang zur Wahlurne gesammelt. Die ganze Liste gibt es bei Monopol – Magazin für Kunst und Leben.
Titelbild von Andreas Schreiner, via @koenigsouvenir