Zurück in welche Zukunft? Mark Fishers Essayband „Ghosts of My Life“
In Frankreich begeistert man sich derzeit wieder für Techno. Man muss sich nur die EP von Panteros666 (Bromance Records, 2013) ansehen und anhören: Das Cover und der Klang erinnern an die Thunderdome-Hardcore Compilations aus den 1990ern, nur eben so, dass auch Kunststudierende das gut finden können. Die Platte heißt passenderweise auch „Hyper Reality,“ benannt nach einem der Lieblingstheoreme der 1990er. Überhaupt erinnert die sogenannte post-internet Ästhetik irgendwie daran, wie man sich in den 1990ern die Zukunft vorstellte. Diese Erscheinungen spielen natürlich Mark Fisher in die Hände, der in seinem demnächst erscheinenden Essayband „Ghosts of My Life“ mit Unbehagen behauptet, die Popkultur sei seit mindestes einem Jahrzehnt in der Wiederholungsschleife. Seine Essays stammen aus der Frieze, e-flux oder von Fishers eigenem Blog k-punk. The slow cancellation of the future, so heißt die Losung, die Fisher in dem gleichnamigen Text ausgibt. Zukunft ist bei ihm der Begriff, von dem eine geradezu magische Suggestivkraft ausgeht. Die Erwartung des Fortschritts, ob im marxistischen oder im bürgerlichen Sinne, war die Hoffnung der Moderne. Spätestens mit den italienischen Futuristen beginnt …