Jahr: 2014

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Top of Instagram. The Best of 2014

Once upon a time, although no one remembers exactly when, you had to take pictures with a camera, and you had to wait days or weeks for the results – until the film roll was finished, anyway. When you picked up your pictures, whatever happened some time ago, you had it on paper. Back home, you’d show the pictures to family and friends, go back to the lab to have more prints made. Meticulously, the pictures were stored in drawers or boxes. The special ones would be put in an album, with the date and a couple of words. Inscribed into the photograph was a mnemonic function, and the photos ensure: “It has been like this.” (Roland Barthes) Just before the end of the year, the photo-sharing service Instagram was reported to have more than 300 Million users. Immediately followed by the headline that Instagram is bigger than the messaging-service Twitter. A picture says more than a thousand words, so you’d rather communicate via images in the first place. People want to see images, anywhere and …

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„Yo. Beef?“ In der Hamburger Kunsthalle unterhalten die Werke

Die Hamburger Kunsthalle hat aus der Not eine Tugend gemacht. Da Teilbereiche des Museums seit Sommer 2014 bis auf Weiteres während der Modernisierungsarbeiten geschlossen sind, hat man die Sammlung unter dem Titel „Spot On“ ein wenig umgeräumt. Im Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart hängen und stehen nun über 200 Werke aus 600 Jahren dicht beisammen. Statt einer chronologischen Präsentation dem bewährten Narrativ der Kunstgeschichte folgend, hat man sich für Themenräume entschieden. Die Tate Modern in London wurde im Jahr 2000 von Kunstkritikern gerügt, als sie sich von der üblichen Praxis verabschiedete und die Werke lieber Stichworten zuordnete. „Welcome to the Fun-House“, rief die Kunstkritik und verurteilte, dass man das Museum zum Schauplatz der Unterhaltung gemacht und die Kunstwerke in Objekte der Unterhaltung und Ablenkung verwandelt habe. In Hamburg ist der Unterhaltungsfaktor hoch und das ist auch gut so. Sie wollen doch nur spielen …        

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Wilde Maus. Blogger-Relations in deutschen Museen. Ein Kommentar

Ein wenig wundert man sich dann doch über den Tiefschlaf der deutschen Museen, wenn es um Social Media geht. Facebook haben inzwischen alle, das ist klar. Was man damit alles anstellen kann, wissen auch die meisten. Und gut, seit einiger Zeit veranstaltet man diese – aus Sicht der Museen vermutlich – super fancy Treffen mit dem noch super fancieren Namen Tweetup. Man nehme ein Museum, ein paar Twitterer sowie einen Kurator und fertig ist das Tweetup. Ich frage mich ja immer, ob da überhaupt jemand mitliest. Einige twittern von diesen Treffen auch Fotos, die meist nicht ganz so fancy aussehen. Twitterer sind eben für knackige Texte zuständig. (Doppelbegabungen sind derweil nicht ausgeschlossen.)     Für Fotos sind die so genannten Instagrammer zuständig. Aber für Leute, die ihre Kunstwerke schick in Szene setzen, #artwatchers in ihren Häusern fotografieren und sogar ihre Werbeplakate mit ein paar zehn- oder ein paar hunderttausend ebenso Fotoverrückten auf Instagram teilen, interessiert man sich in Museen nicht. Aber das ist ein anderes Thema. Lieber lädt man, und das ist überhaupt der Anlass für …

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Der Körper des Künstlers. Ed Atkins und Bruce Nauman in Mainz

Dass die Kunsthalle Mainz ‍Ed Atkins zusammen mit Bruce Nauman zeigt, der gerne mit fast altmeisterlichem Pathos als Begründer der Videokunst gefeiert wird, zeigt vor allem, wie alt Naumans Arbeiten sind. Die Arbeiten der beiden Künstler sind sich formal gar nicht so unähnlich. Nauman filmt und fotografiert sich am liebsten selbst. Der Körper des Künstlers ist auf beinahe aufdringliche Weise in den Arbeiten präsent: Die Fotoserie „Studies for Hologram“ aus dem Jahr 1970 zeigt das Gesicht Naumans, er zieht mit den Fingern seine Mundwinkel auseinander. So lässt er vielleicht nicht auf den Grund seiner Seele, aber doch bis zu seinen Backenzähnen blicken.   Ähnlich nah scheint man dem Künstler in seinem 16-Millimeter-Film „Thighing (Blue)“ zu kommen. Der Titel lässt es vermuten: Nauman knetet seinen Oberschenkel, so dass das Zuschauen allein schon schmerzt. Auf der Tonspur ist ein Atemgeräusch zu hören, und der Titel der Arbeit bringt das Wort thigh mit sighing zusammen. Es stellt sich ein unangenehmer Präsenzeffekt ein, denn der Körper wird scheinbar modelliert, und scheint trotz der unscharfen Aufnahme auf Zelluloid ganz nah. …

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Gartenzwergidyll mit Goethe. Ottmar Hörl in Frankfurt

Seit einigen Tagen sind Studierende der Goethe-Universität von einer beachtlichen Menge an Standbildern verwirrt. Die Objekte tragen die Züge von Johann Wolfgang Goethe, mit leicht verkindlichten Proportionen. Eine zweisprachige Broschüre informiert darüber, dass die Plastiken 107 cm hoch sind, die Farben Purpurrot, Enzianblau, Honiggelb und Türkisgrün haben, und aus Kunststoff gefertigt sind. Das Berühren der Plastiken ist verboten, worüber ein Wachmann vor dem Haupteingang der Universität mit strengen Blick wacht. Ein Handzettel gibt folgende Auskunft: Seit vielen Jahren überrascht Ottmar Hörl, international berühmter Konzeptkünstler, die Welt mit verblüffenden plastischen Konzepten, basierend auf der Maxime „Skulptur als Organisationsprinzip“. Seine Vision: Möglichst viele Menschen in einen kulturellen Diskurs miteinzubeziehen. Mit einer temporären Kunst-Installation aus 400 seriellen Goethe-Figuren verwandelt er die Grünfläche auf dem Campus Westend vor dem Haupteingang des IG Farben-Hauses in eine Identität stiftende, bildstarke, kommunikative Großskulptur. Damit wird ein Impuls zur zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem 1749 in Frankfurt geborenen Universalgelehrten gesetzt.   Eine Google-Suche nach dem Konzeptkünstler führt schnell zu seinem Onlineshop, wo man die Goetheskulpturen auch für den eigenen Vorgarten erwerben kann. Mit wenig …